GIESSEN (fw). Was gestern Abend in Jena passierte, mag der ein oder andere 46ers-Anhänger wahrscheinlich immer noch nicht so richtig glauben. Denn direkt in Spiel 1 der Playoff-Halbfinalserie haben es die Gießen 46ers geschafft, den Favoriten und Tabellenersten der Hauptrunde aus Thüringen mit 80:84 zu bezwingen.
Jetzt kann Gießen beim morgigen Heimspiel in der Sporthalle Ost einen Matchball erspielen. Und nicht nur das: Wenn morgen ein Sieg eingetütet wird, würde das bedeuten, dass das nächste Spiel in Jena am 20. Juni gleichzeitig auch ein mögliches Aufstiegsmatch in die 1. Basketball-Bundesliga wäre.
Zur Erklärung: Die Playoffs in der 2. Basketball-Bundesliga funktionieren nach dem Best-of-Five-Prinzip. Viertelfinale, Halbfinale, Finale. In jeder Runde gibt es maximal fünf Spiele gegen denselben Gegner. Die erste der beiden Mannschaften, die drei Spiele gewinnt, ist eine Runde weiter. In diesem Fall – also im Halbfinale – bedeutet ein Weiterkommen: Finale und gleichzeitig Aufstieg.
Die Lizenz für die Basketball-Bundesliga wurde bereits in den vergangenen Wochen fristgerecht eingereicht und diese Woche unter Auflagen genehmigt.
Nach diesem Auswärtssieg ist die Stimmung im Team natürlich top – trotzdem bleiben alle auf dem Boden. Kapitän Robin Benzing bringt es auf den Punkt: „Es war nur ein erster von drei Schritten. Noch ist nichts passiert. Wir haben aber die einmalige Chance, zu Hause nachzulegen.“
Trotzdem gilt: Jena darf man nicht abschreiben. In der Hauptrunde hat Gießen kein einziges Spiel gegen die Thüringer gewonnen. Dass das nichts heißen muss, hat der gestrige Abend eindrucksvoll gezeigt.
Für morgen jedenfalls wird eine proppenvolle Osthalle erwartet. Und so wie die 46ers aktuell drauf sind, scheint alles möglich. Auch Trainer „Frenki“ Ignjatovic war nach dem Spiel sichtlich bewegt: „An unsere Aufholjagd werden sich alle, die dabei gewesen sind, wahrscheinlich noch in Jahrzehnten erinnern.“ Genau diese Energie wollen die 46ers jetzt mit ins Heimspiel nehmen.