GIESSEN (fw). „Mann, sieht das geil aus! Wir entweihen heute das Kloster hier, oder?“ Feine Sahne Fischfilet-Frontsänger Jan „Monchi“ Gorkow zeigte sich während des Konzerts gestern Abend auf dem Gießener Schiffenberg sichtlich angetan von der Kulisse. Das lag unter anderem an den 4900 in Ekstase feiernden Fans – und an den Bengalos, die mehrmals während der Veranstaltung in den Menschenmengen gezündet wurden. Was sich mittlerweile bei den allermeisten Konzerten der mecklenburgischen Ska-Punkrocker irgendwie so eingebürgert hat, sieht zwar schön aus, aber gefährlich werden kann das Ganze natürlich durchaus.
Feierndes Publikum, Menschen, die Crowd-surfend und wie von einem Fließband bei der Security vor der Bühne angespült wurden, fliegende Becher. Eine Stimmung, wie sie der Kultursommer auf dem Gießener Schiffenberg in diesem Ausmaß wohl selten erlebt hat. „Und das auf’n Donnerstach“, wie die Band ihren Fans dafür Respekt zollte. Gespielt wurden ältere Stücke, neuere Songs und bekannte Lieder wie „Wasted in Jarmen“ oder „Ich bin komplett im Arsch“, wobei Letzteres als Highlight bis zum Ende aufgehoben wurde.
Im Gegensatz zu den Konzerten von James Blunt oder Sarah Connor standen keine halbleeren Piccolo-Sektflaschen vor dem Haupteingang, vornehmlich eher leere Bierdosen. Auch bei der Flüssigkeitsversorgung wurden größere Gebinde aufgefahren. So gab es für die besonders Durstigen 1-Liter-Becher. Genug trinken war auch wichtig, bei den Temperaturen – ob mit oder ohne Alkohol. Schweißgebadet war der Endspurt. Mit dem Hemd des Sängers „Monchi“ hätte man ausgewrungen auch glatt den halben Botanischen Garten für ein paar Tage mit Flüssigkeit versorgen können.
Zum Abschluss gab’s noch die Klassiker-Hymne „Don’t Look Back in Anger“ der Britpop-Band Oasis auf die Ohren, die in dieser Woche ihr Comeback ankündigten, bevor die rund 5000 Fans glücklich, zufrieden und friedlich den Gießener Hausberg verließen.