GIESSEN (fw). Heute Morgen zu deutscher Zeit gegen ungefähr 6 Uhr wurde Isaiah Hartenstein mit den Oklahoma City Thunder NBA-Champion. In Spiel 7 der Finalserie setzten sie sich mit 103:91 gegen die Indiana Pacers durch – und mittelhessische Basketballfans horchen dabei besonders auf: Denn Hartenstein machte seine ersten sportlichen Schritte in Gießen.
Sein Vater Florian Hartenstein spielte von 2001 bis 2009 als Center bei den Giessen 46ers in der Bundesliga. Einen Teil dieser Zeit trug auch Isaiah das Trikot des MTV Gießen und spielte erstmals in einem Verein. Später wechselte er ins Jugendprogramm der Artland Dragons, wo er sich über mehrere Jahre kontinuierlich weiterentwickelte.
Der heute 27-Jährige wurde 2017 von den Houston Rockets in die NBA gedraftet. Nach Stationen in Denver, Cleveland und New York unterschrieb er vor dieser Saison einen Dreijahresvertrag bei Oklahoma City – Gesamtvolumen: 87 Millionen Dollar. Im entscheidenden Finalspiel zeigte er seine Qualitäten als defensivstarker Center: sieben Punkte, neun Rebounds in knapp 18 Minuten Spielzeit.
Mit dem Titelgewinn reiht sich Hartenstein in eine exklusive Riege ein: Nach Dirk Nowitzki ist er erst der zweite deutsche Spieler, dem es gelingt, die Larry O’Brien Trophy in den Händen zu halten. Ein historischer Erfolg für den deutschen Basketball – mit Wurzeln, die bis in den mittelhessischen Jugendbasketball reichen.
Für einen besonderen Moment sorgte sein einjähriger Sohn, der während der Siegerehrung auf Hartensteins Arm einschlief – ein Bild, das viele Fans rund um die Welt berührte.
Für Oklahoma City ist es der erste NBA-Titel seit 1979 – damals noch unter dem Namen Seattle SuperSonics. Für Isaiah Hartenstein ist es der vorläufige Höhepunkt einer Karriere, die einst in einer Gießener Halle begann und nun in der absoluten Weltspitze angekommen ist.