Gießen/Braunfels (pm). „Wir sind schon ganz ungeduldig.“ Mit erwartungsvollen Augen steht knapp ein Dutzend Vier- und Fünfjähriger vor Dr. Christoph Ullrich. Schnell ist klar: Der Rundgang durch die Kita Sonnenburg im Stadtteil Braunfels Philippstein ist erstmal beendet. Zu neugierig sind die Mädchen und Jungen, aus welchen Büchern ihnen der besondere Gast vorlesen möchte. Wie andere Menschen ist auch der Gießener Regierungspräsident anlässlich des bundesweiten Vorlesetags an diesem Freitag in wichtiger Mission unterwegs
Um für das Vorlesen zu werben und die Lust am Lesen zu wecken. „Vielen Kindern in Deutschland wird nie oder zu wenig vorgelesen. Mir ist es daher ein persönliches Anliegen, dafür zu werben. Die Kinder lieben es einfach. Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht geändert“, weiß der Vater und inzwischen auch Opa aus eigener Erfahrung. „Nicht zuletzt ist erwiesen: Das Vorlesen fördert die Sprachkompetenz von Kindern.“
In der Kita Sonnenburg wird er herzlich empfangen, zunächst von Einrichtungsleiter Patrick Link, Helge Kalte (Büroleiter von Bürgermeister Christian Breithecker), Saskia Eckhardt (Fachdienst Kindertagesbetreuung) und Jessica Ruis (Fachdienst Zentraler Service und IT). Die Einrichtung ist die neueste in der Stadt, wurde erst vergangenes Jahr eröffnet. Rund 50 Mädchen und Jungen besuchen die Kita. Vorlesen ist auch hier an der Tagesordnung. Und doch ist es diesmal etwas Besonderes, wie sich schnell zeigt. Die Kinder beweisen viel Ausdauer, sogar mehr als gewohnt. Zum Glück ist Dr. Christoph Ullrich gut vorbereitet und hat gleich drei Bücher im Gepäck. So hören die Kinder die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der dem Mond „Gute Nacht“ sagen wollte. Dann fällt die Wahl auf einen Klassiker – den kleinen Eisbären Lars, der ein Abenteuer fernab seiner Heimat erlebt. Und zu guter Letzt lernen die Vier- und Fünfjährigen noch das kleine Muffelmonster kennen.
Der Vorlesetag ist eine Initiative der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung Die Zeit und der Deutsche Bahn Stiftung.