GIESSEN (pm). Die neuen Gewächshäuser im Botanischen Garten der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) sind seit der Eröffnung im Jahr 2022 ein Besuchermagnet. Nun erstrahlt ein weiteres, bei den Gästen beliebtes Schmuckstück im neuen Glanz: Der an das Palmenhaus angrenzende Löwenbrunnen ergänzt das Gebäudeensemble mit seiner historischen Anmutung. Die Sanierung des 120 Jahre alten Wasserbeckens des Löwenbrunnens ist kürzlich erfolgreich abgeschlossen worden.
Die Gesamtkosten für die Sanierung in Höhe von rund 42.000 Euro wurden anteilig von JLU, einer Stiftung, die ungenannt bleiben möchte, und vom Freundeskreis Botanischer Garten e.V. übernommen.
Der Löwenbrunnen wurde im Jahr 1904 zeitgleich mit dem Palmenhaus errichtet. Das beheizbare Wasserbecken ermöglichte damals die Kultivierung der tropischen Riesen-Seerose Victoria amazonica in den Sommermonaten. Nach der Zerstörung des Palmenhauses durch alliierte Bomben am 6. Dezember 1944 und dessen späterem Abriss wurden im Brunnenbecken mehrere Pflanzringe und an der Beckenrückseite weitere Pflanzbecken eingebaut. Auf eine Erneuerung der Beckenheizung wurde damals auch wegen fehlender Heizmöglichkeiten verzichtet.
Nach der Erneuerung der angrenzenden Gewächshäuser – das Palmenhaus mit seiner imposanten Kuppel sowie die beiden Warmhäuser Ernst-Küster-Haus und Victoria-Haus – stand die Sanierung des Löwenbrunnens noch aus. Im Laufe der Jahre war es zu zunehmenden Wasserverlusten und Schäden am Beckenrand gekommen, die eine Sanierung dringend erforderlich machten.
Zunächst waren die Pflanzringe und Pflanzbecken entfernt worden, um mögliche Risse darunter auszuschließen. Tatsächlich wurden jedoch an der Beckenrückseite verborgene Risse entdeckt, darunter mindestens ein reparierter Bombenschaden. Unter dem zentralen Pflanzring kam eine runde Vertiefung in einem hervorragenden Bauzustand zum Vorschein. In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde wurde daher auf einen erneuten Einbau der Pflanzringe und -becken verzichtet. Sämtliche Risse wurden geschlossen und die Schadstellen am Beckenrand neu modelliert. Abschließend erfolgte eine flächige Beckenabdichtung auf mineralischer Basis.