GIESSEN (fw). Was gestern bei einer Trainingseinheit der portugiesischen Nationalmannschaft in Gütersloh passierte, sorgte derzeit bundesweit für Schlagzeilen. Der 18-jährige Leon Dayan aus Gießen war einer der rund 20 Flitzer die sich Zugang zum Platz verschafft haben. Der Weltstar nahm es sportlich und lachte.
Leon, der selbst bei der TSG Wieseck Fussball spielt und gerade sein Abitur an der Liebigschule macht, schwärmt seit seiner Kindheit von Ronaldo. „Ich spiele seit 14 Jahren selbst Fußball, dementsprechend war Ronaldo immer mein Idol“, erzählt er begeistert. „Ich habe ihn mal bei Real Madrid gesehen, da habe ich mich noch nicht so getraut, Flitzer zu machen. Dann habe ich gehört, dass er an der EM in Gütersloh ist und wusste, das ist meine Chance.“

Dass es ihm nun gelungen ist, seinem Idol so nahezukommen, sei für ihn ein unvergessliches Erlebnis. Nachdem er es bis zu ihm geschafft hatte, wurde er sofort von der Security aus dem Stadion geführt und hat einen Platzverweis bekommen. „Das habe ich in Kauf genommen und war so geplant“, lacht Leon. „Ich wollte halt einfach nur einmal bei Ronaldo sein.“ Die Karten für das Training waren eigentlich ausverkauft. Doch Leons Vater Johannes erhielt unerwartet einen Anruf von seinem Cousin, der ihm mitteilte, dass er noch eine Karte für Leon ergattern konnte.
18-Jähriger aus Giessen umarmt Ronaldo: Gibt das Ärger?
„Wir saßen dann zu Hause vor dem Fernseher und haben dann einen Anruf bekommen, dass Leon es geschafft hat. Wir haben uns alle gefreut, wir dachten erst, es sei etwas passiert, aber es war nur die Nachricht, dass Leon Ronaldo umarmt hat“, ich hätte erst nicht gedacht, dass er das wirklich durchzieht. Aber er ist sehr ehrgeizig, von daher habe ich ihm das irgendwie schon zugetraut“, berichtet sein Papa schmunzelnd.
Ob und welche strafrechtlichen Konsequenzen im Nachgang auf den 18-Jährigen zukommen könnten, ist noch unklar. Vielleicht passiert auch gar nichts. Auch zu Schaden gekommen ist bei der Aktion niemand. Vielmehr überwiegt erstmal die Freude, seinem Fussball-Idol so nahe gekommen zu sein. Zur Nachahmung ist das ganze natürlich dennoch nicht zu empfehlen.