GIESSEN (lz). Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) und die Gewerkschaft ver.di haben ihre dritte Verhandlungsrunde abgeschlossen. Die Geschäftsführung des UKGM zeige sich bereit, Schritte zur Entlastung und Beschäftigungssicherung der Mitarbeiter zu vereinbaren, solange diese wirtschaftlich vertretbar wären. Nach einer ersten Einschätzung der Forderungen von ver.di geht die Geschäftsführung davon aus, dass deren Umsetzung zusätzliche 2.300 Vollzeitstellen und jährliche Kosten von über 150 Millionen Euro verursachen würde. Eine solche Forderung sei weder personell noch wirtschaftlich umsetzbar, so die Geschäftsführung.
Das UKGM betont, dass die vom Land in den kommenden zehn Jahren bereitgestellten Gelder lediglich für Investitionen in Gebäude, Geräte und IT verwendet werden dürften und nicht für Löhne und Gehälter. Die Geschäftsführung zeige sich offen für tarifliche Vereinbarungen zur Arbeitsplatzsicherung, unter anderem mit Regelungen zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, zur Übernahme von Auszubildenden und zum Ausschluss von Ausgliederungen von Betriebsteilen.
Um die Belastung des Personals abzubauen, plane das UKGM, die Arbeitsorganisation zu verbessern, Synergien zwischen den beiden Standorten zu nutzen und Doppelarbeit zu vermeiden. Zudem sollen Digitalisierung und Automatisierung in allen Bereichen vorangetrieben werden. Die Einführung neuer Arbeitszeitmodelle ist ebenfalls vorgesehen. Die Geschäftsführung betont außerdem, dass das Gesamtpaket aus sicheren und attraktiven Arbeitsplätzen zum UKGM passen und dessen Existenz nicht gefährden dürfte. Sie appelliert an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Verhandlungen Zeit zu geben und keine weiteren Eskalationen durch Streiks oder Demonstrationen zu provozieren.
Die Gespräche mit ver.di sollen fortgesetzt werden, das UKGM signalisiert: „Wir sind ausdrücklich bereit, gemeinsam nach guten Kompromissen zu suchen und sind zuversichtlich, dass wir diese auch finden werden“.
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