GIESSEN (fw). Am vergangenen Freitagmorgen gegen 10:30 Uhr ist die Feuerwehr Gießen zu einem ungewöhnlichen und gefährlichen Einsatz in die Ludwigstraße Ecke Wilhelmstraße alarmiert worden. Das Einsatzstichwort lautete „Person in Absturzgefahr“. Ein offenbar alkoholisierter Mann war auf ein Dach gestiegen und dort in etwa 13 Metern Höhe auf einem kleinen Dacherker eingeschlafen – direkt an einem Schornstein, ohne jegliche Sicherung.
Die Berufsfeuerwehr Gießen rückte mit einem kompletten Löschzug an. Zusätzlich wurden die Spezialeinheit Höhenrettung des Landkreises Gießen, ein Rettungswagen, ein Notarzt sowie die Polizei zur Einsatzstelle beordert. Aufgrund der akuten Gefährdungslage wurde im Innenhof ein Sprungpolster vorbereitet, während zeitgleich die Drehleiter in Stellung gebracht wurde.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war der Mann zunächst nicht ansprechbar. Erst nach mehrmaliger Ansprache reagierte er langsam. Die Feuerwehr konnte schließlich Kontakt herstellen, ihm die Hand reichen und ihn über das Fenster – durch das er offenbar auch nach draußen gelangt war – wieder ins Gebäude zurückziehen. Die Drehleiter diente dabei zur Absicherung.
Der Mann war laut Feuerwehrangaben stark alkoholisiert, kaum orientiert und hatte keine Erinnerung daran, wie er auf das Dach gelangt war. „Er hatte das klassische Partysyndrom – und er wusste auch nicht, wie er da rausgekommen ist“, schilderte uns ein Sprecher der Berufsfeuerwehr. „Er lag direkt am Schornstein, und am Dach selbst gab es keinerlei Absicherung. Hätte er sich im Schlaf bewegt, hätte das ganz anders ausgehen können.“
Die Rettung verlief dank des schnellen Eingreifens aller beteiligten Einheiten glimpflich. Doch trotz der skurrilen Umstände war die Lage natürlich hochgefährlich: Ein falscher Schritt oder eine Drehung im Schlaf hätten fatale Folgen gehabt.