Gießen (pm). Kinder lieben es, im Wasser zu spielen – ob im Freibad, Pool, See oder Meer. Doch wer noch nicht sicher schwimmen kann, braucht eine passende Schwimmhilfe. Welche Produkte eignen sich? Worauf sollten Eltern achten? Maximilian Baier, Verbraucherschutzexperte beim Regierungspräsidium Gießen, gibt wichtige Tipps. „Schon beim Kauf sollten Eltern auf geprüfte und sichere Produkte achten. Ein gutes Zeichen ist das GS-Zeichen. Auch eine ausführliche Anleitung in deutscher Sprache ist wichtig“, erklärt Baier.
Viele Eltern greifen zu klassischen Schwimmflügeln. Diese helfen Kindern, sich sicherer zu fühlen. Sie fördern die Bewegung im Wasser und nehmen die Angst vorm Untergehen. Doch auch hier gibt es einiges zu beachten. Baier rät: „Die Schwimmflügel sollten zwei Luftkammern haben. Vor der Benutzung lässt man sie am besten einen Tag aufgeblasen an der frischen Luft liegen.“ So erkennt man Schäden frühzeitig.
„Haben die Schwimmflügel ein Loch, sollte man lieber neue kaufen als sie zu flicken“, so der Experte.
Neben Schwimmflügeln gibt es auch Schwimmgürtel. Diese sind eher für ältere Kinder geeignet, die sich schon über Wasser halten können, aber noch nicht sicher schwimmen. Eine weitere Möglichkeit sind Schwimmwesten. Sie bieten Sicherheit, sind jedoch bei Kindern oft unbeliebt, weil sie die Bewegung einschränken. Wichtig: Schwimmwesten sind nicht dasselbe wie Rettungswesten.
Aufblasbare Spielzeuge oder Luftmatratzen sind keine sicheren Schwimmhilfen. Baier warnt: „Die Außenhaut ist oft rutschig. In Verbindung mit Sonnencreme wird sie sogar glitschig. Dann bieten selbst Griffe keinen Halt.“
Als besonders gefährlich sieht Baier Kinderschwimmsitze. „Gerade im flachen Wasser können sie zur großen Gefahr werden. Wenn der Sitz umkippt, können sich kleine Kinder nicht selbst befreien.“
Sein Appell an Eltern ist klar: „Ob Schwimmhilfe oder Wasserspielzeug – immer die Sicherheitshinweise lesen und ernst nehmen.“
Solange Kinder nicht sicher schwimmen, müssen sie durchgehend beaufsichtigt werden – auch mit Schwimmhilfe. Wer mit dem Boot oder Kanu unterwegs ist, sollte zusätzlich auf Rettungswesten achten.
Diese unterscheiden sich von Schwimmwesten: Sie haben einen Kragen, bieten mehr Auftrieb und drehen den Körper im Wasser automatisch in Rückenlage – auch bei Bewusstlosigkeit.