GIESSEN (fw). Die Schauspiel-Uraufführung „Der Staat gegen Fritz Bauer“ erzählt von einem hessischen Generalstaatsanwalt, eine besondere Figur des politischen Widerstands, der in den 50er Jahren entschlossen NS-Kriegsverbrecher vor Gericht stellen will und orientiert sich am gleichnamigen Film von Lars Kraume aus dem Jahr 2015.
Als er Hinweise auf den Aufenthaltsort von Adolf Eichmann, dem damals weltweit meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher erhält, plant er, diesen notfalls mit Hilfe des Mossad zu entführen. Die Inszenierung von Regisseurin Jenke Nordalm bietet eine epische Geschichte mit großem Ensemble und vielen Figuren, die eine Zeitreise in die 50er-Jahre ermöglicht.
Das Bühnenbild von Hannah Landes führt von der Frankfurter Staatsanwaltschaft in schnell wechselnden Szenen in einen Nachtclub, nach Israel oder Argentinien. Die Krimihandlung wird durch Gesang, chorische Elemente und revueartige Musiknummern von Ulf Steinhauer aufgelockert. Die Geschichte von Fritz Bauer erzählt vom Stellenwert freiheitlich-demokratischer Ideale und vom Geist des Erinnerns in einer Zeit, in der Nationalismus und Korruption wieder salonfähig sind.
Die Unterhaltsame, emotionale und musikalisch begleitete Vorstellung wird ab 16 Jahren empfohlen und ist das nächste Mal am kommenden Samstag (29.4) um 19.30 Uhr im Großen Haus des Stadttheaters Gießen zu sehen.
Weitere Termine können unter www.stadttheater-giessen.de eingesehen werden.