GIESSEN (fw). Am 30. September wird im Monkeys in der Liebigstraße zum letzten Mal gefeiert. Der Grund: Der Mietvertrag wurde nicht verlängert. Der vor rund 14 Jahren eröffnete Club, ehemals „Baba Jaga Hexenkessel“, muss seinen Betrieb somit im Herbst einstellen.
Das Clubsterben in Gießen ist nach wie vor ein Thema. Die wenigen, die noch übrig sind, haben die Corona-Krise gerade so überstanden. Vor kurzem erst hatte die Stadt Gießen eine Umfrage gestartet, bei dem Bedürfnisse des Gießener Nachtlebens abgefragt und ausgewertet worden sind. Das Ergebnis: 40 Prozent bewerteten das Clubangebot in der Stadt als schlecht. 47 Prozent als mittelmäßig – und nur rund 0,9 Prozent als sehr gut.
Diese Bewertung dürfte jetzt nicht besser ausfallen, denn gestern wurde bekannt, dass das Monkeys den Mietvertrag nicht verlängert bekommen hat: „Nach 14 Jahren schließen wir das Monkeys. Am 30. September wird es eine letzte Abschiedsparty geben, sagt Inhaber Marian Radovcic und zeigt sich dabei natürlich auch enttäuscht: Die Lautstärke sei dabei das Hauptproblem, wieso es nicht mehr zu einer Vertragsverlängerung gekommen sei. Auf Nachfrage teilte uns der Vermieter und Inhaber des Liebig-Hotels, Murat Kaya, mit: „Der Hotelbetrieb verträgt sich einfach nicht mehr mit dem Monkeys. Wenn gefeiert wird, dann wird es auch mal laut, das ist klar, jedoch haben wir mit immer mehr schlechten Bewertungen und Beschwerden der Hotelgäste und Anwohnern zu kämpfen, weshalb sich das einfach nicht mehr vereinbaren lässt“. Im Keller, in dem aktuell unter anderem noch 1 Euro und Fachschafts-Partys der Unis stattfinden, soll in Zukunft erstmal keine Gastronomie einziehen. Der Vermieter möchte den Raum als Lagerfläche nutzen.
Auf Nachfrage beim Kulturamt Gießen sei die Schließung bis zum heutigen Tag noch nicht bekannt gewesen. Im Falle einer solchen privatwirtschaftlichen Entscheidung, wird es jedoch wahrscheinlich ohnehin kaum möglich sein, dass durch städtische Unterstützung das Ruder noch einmal herumgerissen werden kann.
Die letzte Party im Monkeys findet dann am 30. September statt, für die sich der Inhaber und Zwibbelwirt noch ein paar Angebote einfallen lassen möchte.