GIESSEN (fw). Seit 2017 erobert MAST mit seinen einzigartigen Melodien und ehrlichen Texten die Gießener Hip-Hop-Szene. Der gebürtige Frankfurter fand vor einigen Jahren seine neue musikalische Heimat, als er für sein Studium von Offenbach in die Lahnstadt zog. Seitdem hat er die lokale Rap-Szene mit vielen Songs bereichert und sich eine treue Fangemeinde erarbeitet.
“Das Licht der Welt erblickte ich mit Wu-Tangs erstem Tape/ Also erzählt mir nichts von eurer neumodernen Hip-Hop Welt!”. Der Rapper MAST datiert das Jahr seiner Geburt durch diesen Reim auf 1993. In diesem veröffentlichte der Wu-Tang Clan sein Debütalbum, welches seit seinem Erfolg in den 90er Jahren als eines der einflussreichsten Hip-Hop-Alben aller Zeiten gilt. Ebendieser Einfluss ist es, der sich durch den Sound des Rappers zieht und ihm dessen Charakter verleiht.
Von anderen Rappern unterscheidet sich MAST vor allem wegen seines authentischen Stils und seinem Ansatz, Musik zu machen und zu denken. Thematisch bewegen sich seine Lieder dabei geschickt zwischen lebensbejahender Freiheitsliebe, irnoischer Selbstreflexion und heimatverliebten Hessen-Hymnen. Untermalt werden seine Geschichten von klassischen Oldschool Hip-Hop Beats, die allesamt von seinem langjährigen Freund Job.Bones produziert werden. Innerhalb dieses Rahmens gelingt es ihm immer wieder, sein Leben und seine Erfahrungen auf eine Weise zu beschreiben, die ohne Beleidigungen und herabwürdigende Elemente auskommt. MAST verkörpert Coolness mit positiven Vibes, und das spiegelt sich auch in seinen Texten wider: „Der Vibe ist meine Kunst. Und diese Kunst bewegt sich irgendwo zwischen Gefühl und Verstand.“
Das sind die wichtigsten Zutaten für die Musik
Ein besonderer Meilenstein in der Karriere des Gießener Rappers war vermutlich der Song “353”, der vor vier Jahren veröffentlicht wurde. Das dazugehörige Musikvideo wurde auf YouTube mehr als 16.000-mal angesehen und markierte so etwas wie einen regionalen Durchbruch für MAST. Der Song, der mitreißende Beats und eingängige Reime geschickt kombiniert, zeigt seine enge Verbindung zur Stadt Gießen und verdeutlicht seine Hingabe an seine musikalische Kunst. Hierbei betont er, wie wichtig vor allem die Kontakte seien, die er seit dem Release von “353” knüpfen konnte und hebt in diesem Zuge vor allem seine “Day Ones” Job.Bones und Curby hervor. Das Team sei seitdem stetig um gute Musiker gewachsen, aus denen wiederum gute Freunde geworden sind: “Wir sehen uns gern und verbringen gerne Zeit miteinander – das sind die wichtigsten Zutaten für unsere Musik!”
Neues Hip-Hop Talent aus Gießen
MAST befindet sich im Aufwärtstrend, welcher insbesondere seit dem letzten Jahr noch einmal an Fahrt gewinnen konnte. Denn nicht nur in Gießen steht er mittlerweile regelmäßig auf den Bühnen, auch Locations und Veranstalter in Frankfurt am Main sind auf die Künstler aufmerksam geworden. Ein Dutzend Gigs sowie zwei neue EP’s runden das letzte Jahr ab und auch sein Auftritt beim Hokus Pokus in Gießen war für ihn und sein Team eine tolle Erfahrung. Generell findet er es gut, dass in diese Richtung was passiert und der Szene in Gießen durch Festivals sowie zunehmend häufiger stattfindende Kulturveranstaltungen ein Aufschwung gegeben wird. So geschieht immer wieder Neues, mit dem er nicht rechnet. „Es passiert einfach“, sagt er. Ganz besonders seien vor allem all die “Ersten Male”. Der erste Auftritt, das erste Feature, die erste Kassette oder die erste große Bühne. Es ist die Summe all dieser Kleinigkeiten, die ihm Freude bereitet und woran er immer wieder merkt: „Wir gehen den richtigen Weg!” Diesen Weg geht MAST in diesem Sommer in erster Linie mit Job.Bones, dem Gießener Urgestein ZMNSTR und Joe Ju, wobei letzterer laut ihm „Gießens vielversprechendstes Hip-Hop Talent“ verkörpere und auf den kommenden Sommerkonzerten immer mit dabei sein wird. Mit ZMNSTR steht MAST regelmäßig auf der Bühne und gemeinsam haben sie auch die EP „Zwei Schwätzer“ mit Songs wie „Gude“ oder „Ballin in der Schlappegass“ veröffentlicht. Auch mit dem Butzbacher Curby und Maxmustermann069 aus Frankfurt sind in diesem Jahr weitere Projekte geplant.
MAST und seine Jungs blicken mit Spannung in die Zukunft und hoffen auf weitere „Erste Male“ in den kommenden Jahren. Mit Hamburg und Tübingen standen neben zahlreichen Open-Airs erstmals auch Gigs außerhalb Hessens auf dem Programm.