GIESSEN (pm). Einigen Verbrauchern ist es beim Einkauf schon aufgefallen: Das Schlammbeiser-Pils wird nicht mehr in die gewohnte NRW-Flasche, sondern ab sofort in die Longneckflasche abgefüllt. „Der Inhalt bleibt aber natürlich der gleiche“, versichert der Geschäftsführer der Gießener Brauerei Florian Dreyer. Warum dann der Wechsel?
Dies hat gleich mehrere Gründe. So sind die Brauereien seit 2022 mit drastisch gestiegenen Preisen konfrontiert. Der Deutsche Brauerbund berichtet von Kostensteigerungen bei fast allen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie sonstigen Vorleistungen. So sind Glasflaschen seit Anfang 2022 um bis zu 140 Prozent teurer geworden, Braumalz um bis zu 150 Prozent. Eine schwierige Lage, auch für die Gießener Brauerei, die das Schlammbeiser Bier im Vogelsberg produzieren lässt. „Die Fragestellung war, wie wir es schaffen können die Preissteigerungen teilweise zu kompensieren“, erklärt Dreyer. Die Wertschöpfungskette wurde intensiv betrachtet und festgestellt, dass die Nutzung der bisherigen Flaschenformen einige Nachteile mit sich bringt. So nutzen die meisten Brauereien mittlerweile die Longneckflasche, wodurch für die Gießener Brauerei viel Aufwand bei der Sortierung des Leergutes entsteht. Auch in der Flaschenabfüllung entstand, vor allem bei den 0,33-l Flaschen, aufgrund der besonderen Form und Etikettierung ein hoher zusätzlicher Aufwand. Dieser Mehraufwand kann durch den Flaschenwechsel nun eingespart werden.
Schlammbeiser Bier: CO2 Reduzierung durch Gewichtseinsparung
Gleichzeitig hat der Gewinn des Nachhaltigkeitspreises beim Stadtfest 2022 die Verantwortlichen bestärkt, zu überlegen, welche weiteren Schritte im Sinne einer nachhaltigen Produktion angegangen werden können. So sind die neuen Flaschen bedeutend leichter. „Auch wenn unser Bier nur kurze Wege zurücklegt, so kann durch die Gewichtsreduzierung eine zusätzliche CO2-Einsparung beim Transport erreicht werden“, begründet Dreyer die Änderung. Bei den Etiketten wird zukünftig nur noch auf Papier gesetzt und auf Metallfolie verzichtet.
Der Geschäftsführer ist sich sicher, dass die Konsumenten sich schnell an das neue Aussehen gewöhnen werden. „Ich finde die neuen Flaschen sehen frischer und auch ein wenig aufgeräumter aus – der Schlammbeiser als unser Markenzeichen kommt noch besser zur Geltung“. Außerdem, davon ist Dreyer überzeugt, das Wichtigste sei doch der Geschmack.