GIESSEN (fw). Wer sich Gießen einmal in 3D aus der Vogelperspektive anschauen möchte, der hat ab sofort die Möglichkeit dazu. In einem Interview mit Tobias Meister, dem Abteilungsleiter Geoinformation vom Vermessungsamt Gießen, erklärt er, dass das 3D-Modell aus den Daten einer Luftbildbefliegung im März 2020 entstanden ist.
Aus den dabei aufgenommenen digitalen Luftbildern lässt sich photogrammetrisch eine 3-dimensionale Punktwolke berechnen, welche die Oberfläche der Stadt beschreibt. Diese Punktwolke wird dann zu Drei- und Vierecken verbunden, um Flächen zu erstellen, die mit den hochauflösenden Luft- und Schrägluftbildern texturiert werden. Das Ergebnis ist ein texturiertes Polygonnetz, auch bekannt als das vorliegende 3D-Mesh.
Neue 3D-Darstellung: Vorteile bei der Stadtplanung
Die 3D-Darstellung biete eine ganz neue Perspektive und räumliche Lesbarkeit im Vergleich zur klassischen 2D-Darstellung. Durch die Einbindung der Geländehöhen und fotorealistischen Gebäudedarstellung vermittele sie einen ungleich besseren Eindruck der Umgebung. Die städtischen Ämter könnten diese Funktion auch nutzen, um auf zeitintensive Vor-Ort-Besichtigungen zu verzichten. Langfristig sollen die 3D-Daten die Basis für den sogenannten „Digitalen Zwilling“ einer Stadt bilden, der die Simulation und Analyse von Prozessen im städtischen Umfeld ermöglicht.
Das 3D-Stadtmodell bietet also nicht nur einen Überblick auf die Stadt Gießen, sondern auch weitere Möglichkeiten für die Stadtplanung und die Integration von Beteiligten in den Planungsprozess. Planungsszenarien können durch die Darstellung von Schattenwurf, Sichtachsen und anderen Faktoren realitätsnah visualisiert werden, was eine bessere Veranschaulichung und Analyse von räumlichen Sachverhalten ermöglicht.
Die neue Funktion findet ihr unter www.giessen.de/Stadtplan. Kleiner Tipp: Bei uns hat das am besten auf dem PC funktioniert.