GIESSEN (fw). Ende Februar berichteten wir über die Umfrage der Stadt Gießen, zu der alle Bewohnerinnen und Bewohner aufgerufen wurden, sich über ihre Bedürfnisse und Wünsche des Gießener Nachtlebens zu äußern. Nun hat die Stadt die Ergebnisse der Umfrage bekanntgegeben, bei der insgesamt 2.556 Menschen teilgenommen haben. Wir haben darüber mit dem Leiter des Kulturamts der Stadt Gießen, Stefan Neubacher gesprochen.
Die Umfrage umfasste insgesamt 21 Fragen, bei denen auf die verschiedensten Themen eingegangen wurde. Welche Musikrichtungen werden vermisst, welche sind zu häufig vertreten. Wie sicher fühlen sich die Menschen auf dem Weg nach Hause, oder braucht Gießen mehr Live-Musik? Diese und Fragen konnten beantwortet werden und wurden vom Kulturamt ausgewertet. In der Zusammenfassung der Ergebnisse wurde zum Beispiel ersichtlich, dass sich ein großer Teil neben einer größeren musikalischen Vielfalt, auch ein erweitertes Angebot von „richtigen“ Clubs wünscht.
Viele hätten gerne mehr größere Clubs in der Innenstadt, von vielen wurde angegeben, dass das Haarlem sehr stark vermisst wird. Darüber hinaus scheint es einen Bedarf nach kleinen, alternativen Bars zu geben. Auch Open Mics und kleinere Konzerte seien ein Punkt bei dem nach Ansicht vieler Befragten nachgebessert werden müsste. Beim Weg nach Hause fühlten sich viele, vor allem Frauen, nicht sicher und berichten häufig von Vorfällen der Belästigung. Das sind natürlich nur einige Aspekte, die in der Umfrage berücksichtigt wurden. Was will die Stadt jetzt unternehmen? Laut dem Kulturamtsleiter sehen die nächsten Schritte jetzt so aus, dass vor allem die Idee von Pop-Up Clubs noch stärker verfolgt werden soll. Zudem sollen neue Clubs unterstützt werden die in Gießen in Zukunft eröffnet werden sollen.
Ist das Vergnügungsstättenkonzept ein Club-Killer?
Laut Neubacher sei das Vergnügungsstättenkonzept kein Hindernis für neue Clubs. Seit einigen Jahren kursiere das Gerücht, dass dadurch generell keine neuen Clubs mehr eröffnet werden dürfen. Dies sei jedoch nicht so: „Das Vergnügungsstättenkonzept wurde hauptsächlich aus dem Grund eingeführt, um ein Überangebot an Spielhallen zu vermeiden. Damit ist jedoch nicht vorgesehen, dass Clubs oder Bars generell nicht aufmachen dürfen. Wir können nach ermessen reagieren“, so Neubacher.
Wer mehr über die Ergebnisse der Umfrage lesen möchte, ausführliche Dokumente dazu hat die Stadt Gießen unter diesem Link veröffentlicht