GIESSEN (jh). Schon seit rund drei Jahren wird das neue Theaterlabor der Justus-Liebig-Universität Gießen nun genutzt. Heute wurde das „Goldstück“ hinter dem Uni Hauptgebäude feierlich eingeweiht. Rund 12 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert. Das neue Theaterlabor ist ein Experimentierraum für Studierende, der den Einsatz von konventionellen und modernen medialen Mitteln ermöglicht. Von Multifunktionsscheinwerfern über einen spezifischen Raumklang bis hin zu Mehrfachprojektionen ist alles möglich.
Neben zahlreichen Studierenden der angewandten Theaterwissenschaft findet man im neuen Theaterlabor nur die modernste technische Ausstattung. Eine absolute Besonderheit ist das sogenannte „tension grid“, das es so nur noch ein weiteres Mal in Deutschland gibt. Das ist ein begehbares Spanngitter, das unter der Decke mit Stahlseilen eingezogen wurde. Studierende und Techniker können darauf Licht und Technik installieren und viele weitere Installationen befestigen, ohne dafür auf hohe Leitern zu klettern.
Auf der Gesamtnutzfläche von 713 Quadratmetern befinden sich viele Räume, in denen Studierende der Theaterwissenschaft rund um die Uhr experimentieren und arbeiten können. Nach Absprache wird hier ein modernes Tonstudio für Tonaufnahmen und deren Bearbeitung genutzt. Auch an einem eigenen Schnittraum für die Videobearbeitung fehlt es nicht. Der Hauptsaal kann mit bis zu 100 Sitzmöglichkeiten ausgestattet werden, was auch Aufführungen in dem Theaterlabor ermöglicht.
Bei den Nutzerinnen und Nutzern ist die Freude besonders groß: „Das Theaterlabor mit seiner hochmodernen technischen Ausstattung ist ein Versprechen auf die Zukunft des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft an der JLU Gießen“, betont Prof. Dr. Gerald Siegmund, geschäftsführender Direktor des Instituts.
Neues Theaterlabor: Begrenzte Lagermöglichkeiten?
Trotz aller Freude über die vielen neuen Möglichkeiten, die das Theaterlabor bietet, haben ein paar der Studierenden auch ihre Bedenken geäußert.  Die Instandhaltung und die Bedienung der technischen Geräte sei sehr aufwändig und komplex. Teilweise würde ungenügend fachliches Personal zur Verfügung stehen, um alles zu bewerkstelligen. Aktuell gäbe es einen festangestellten Techniker, der dauerhaft als Ansprechpartner zur Verfügung stehe. Obwohl die moderne High-End Ausstattung beeindruckend ist, wurde dennoch bemängelt, dass es an einfachen Dingen wie ausreichenden Lagermöglichkeiten für Requisiten fehle. Diese stehen aktuell in Bereichen die eigentlich nicht dafür vorgesehen waren.