GIESSEN (red). Im vergangenen Jahr kam es auf dem Gießener Weihnachtsmarkt zu Fällen illegaler Spendenaktionen. Unbekannte waren mit Klemmbrettern unterwegs und gaben sich als „Streetwork Suppenküche“ aus, eine vermeintliche Hilfsorganisation für wohnungslose Menschen in Gießen. Nach anschließenden Recherchen stellte sich dann heraus: Es existiert in Gießen keine derartige Organisation.
Bestätigt wurde dies unter anderem auch von der Tafel Gießen. Damals sagte uns die Leiterin der Tafel, Anna Conrad: „Es gibt in Gießen keine Streetwork Suppenküche. In den vergangenen Jahren gab es schon einmal derartige Betrugsfälle, bei denen im Namen der Tafel Gießen auf dem Weihnachtsmarkt Gießen Spenden gesammelt wurden. Wir kennen alle Hilfsangebote der Stadt, dieses ist uns nicht bekannt“.
Das Polizeipräsidium Mittelhessen hat einige Tipps parat, wie man sich vor solchen Situationen schützen kann und was man tun kann, wenn man verdächtige Sammler beobachtet:
Bei Ansprache auf dem Weihnachtsmarkt sollten die Bürgerinnen und Bürger erstmal abwinken und sich lieber im Nachgang zu Hause in aller Ruhe über den Verein/die Institution informieren. Man kann auch von zu Hause aus Spenden. Dann hat man auch einen Spendennachweis für die Steuer (Kontoauszug), sofern der Verein als gemeinnützig eingetragen ist.
Bei verdächtigen „Sammlern“ zeitnah die Polizei und möglichst den Veranstalter informieren. Letztendlich könnten auch Taschendiebe am Werk sein. Beim Spenden gilt auch, was in vielen Lebensbereichen richtig ist: Übergeben Sie Geld nie an unbekannte Personen. Setzen Sie beim Spenden auf Einrichtungen, die Sie persönlich kennen.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – weder beim Spenden noch in anderen Situationen. Sie müssen forsches oder gar bedrohliches Verhalten, z.B. durch Spendensammler nicht tolerieren. Informieren Sie bei aggressivem Vorgehen die Polizei unter der 110.
Wer auf Nummer sicher spenden möchte, am 16.12 gibt es um 18 Uhr das Benefizkonzert „High Spirits Unplugged“, am Glühweintreff Lotz (Köhler Modehaus).