Nach mehrjähriger Bauzeit hat der Landkreis Gießen die Sanierung der Willy-Brandt-Schule in Giessen feierlich abgeschlossen. Für das Projekt investierte der Kreis rund 29 Millionen Euro, darunter 6,4 Millionen Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm II des Landes Hessen. Ziel war es, die berufliche Ausbildung in der Region langfristig zu stärken.
Schulleiterin Andrea Stremme begrüßte rund 100 Gäste in der Aula mit einem Zitat des Pädagogen Loris Malaguzzi: „Der Raum ist der dritte Pädagoge.“ Sie betonte, dass Lernen nicht nur durch Lehrkräfte und Schüler geprägt werde, sondern auch durch die räumlichen Bedingungen. Diese seien nun in den modernisierten Gebäuden ideal gegeben.
Auch Christopher Lipp, Schul- und Baudezernent des Landkreises, hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Die Sanierung der Willy-Brandt-Schule ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung einer wohnortnahen beruflichen Ausbildung.“ Staatssekretär Dr. Manuel Lösel bezeichnete die Schule als „Lichtgestalt im Bildungswesen“ und lobte die duale Ausbildung. Grußworte überbrachte zudem Georg Wittich vom Staatlichen Schulamt, der die ersten Planungen noch selbst miterlebt hatte.
Während der Feier überreichten Vertreter des Architekturbüros den symbolischen Schlüssel an Schulleiterin Stremme und den Ersten Kreisbeigeordneten Lipp. Ein großes Dankeschön ging an die Schülerinnen und Schüler, die mit Modenschau, Blumenschmuck, Verpflegung und Führungen das Programm gestalteten.
Energetische Sanierung spart Heizenergie
Das Gebäude der Berufsschule stammt aus den 1980er Jahren und wurde in mehreren Bauabschnitten umfassend saniert. Bei der Außensanierung zwischen März 2021 und Januar 2024 lag der Schwerpunkt auf Energieeffizienz. Durch neue Dächer, Fassaden und Fenster sollen jährlich rund 168.000 Kilowattstunden Heizenergie eingespart werden. Ergänzt wurden die Arbeiten durch Sonnenschutzanlagen, neue Fluchttreppen sowie neu gestaltete Außenanlagen mit Wegen und Sitzplätzen.
Die Innensanierung von August 2020 bis Juli 2025 erfolgte im laufenden Betrieb in drei Abschnitten. Dabei wurden Barrierefreiheit, moderne Raumkonzepte und technische Ausstattung umgesetzt. Helle Klassenzimmer, offene Aufenthaltsbereiche und modernisierte Fachräume sollen künftig flexibleren Unterricht ermöglichen. Zu den Neuerungen gehören ein Schulrestaurant für die Ausbildung in Theorie und Praxis sowie eine Lackieranlage für Maler- und Lackierausbildung.

