GIESSEN (pm/red). Die Stadt Gießen ihre Forderungen an die insolvente Greensill-Bank verkauft und damit einen Teil der ursprünglich investierten 10 Millionen Euro zurückerhalten. Vor gut zwei Jahren wurde bekannt, dass die Stadt Gießen durch die Schließung der Greensill Bank durch die Finanzaufsicht BaFin um ihre Anlagen in Höhe von 10 Millionen Euro bangen musste.
Die damalige Investition, die für wichtige Infrastrukturmaßnahmen in der Stadt vorgesehen war, schien verloren, nachdem die BaFin ein Moratorium über die Geschäfte der Bank verhängt hatte. Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz kündigte damals an, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um einen Verlust oder Teilverlust der städtischen Gelder im Falle einer Insolvenz abzuwenden.
Jetzt konnte die Stadt Gießen einen Teilerfolg verzeichnen. Durch den Verkauf der Forderungen an mehrere Investoren in einem Bieterverfahren, das von externer Beratung begleitet wurde, konnten 2,8 Millionen Euro erlöst werden. Dies entspricht 28 Prozent der ursprünglichen Summe und übertrifft die von der Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2023 festgelegte Untergrenze von 2,5 Millionen Euro.
Den Weg der Veräußerung der Forderungen zu wählen, hatte der Magistrat vor allem mit der Länge des Insolvenzverfahrens und mit dem ungewissen Ausgang sowie dem Prozesskostenrisiko bei Schadenersatzklagen gegen Dritte begründet.