GIESSEN (fw/pm). In diesem Jahr findet die Nachttanzdemo in Gießen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Am 4. Juli beginnt sie im Theaterpark, wo von 16 bis 23 Uhr ein vielfältiges Kulturprogramm angeboten wird. Künstlerkollektive und lokale Gruppen präsentieren Musik von Rap über Pop bis zu elektronischen Klängen. Damit soll gezeigt werden, dass Parkanlagen als Kulturorte genutzt werden können, ohne hohe Kosten für die Stadt zu verursachen. Parallel informiert der AStA der JLU-Gießen über geplante Kürzungen an den Hochschulen.
Bunter Demonstrationszug durch die Innenstadt
Am 5. Juli startet die Nachttanzdemo um 18 Uhr wie gewohnt am Messeplatz. Der Demonstrationszug zieht mit elf geschmückten Wagen durch zentrale Straßen und Plätze der Stadt, darunter Kennedyplatz, Oswaldsgarten und Selterstor. Gegen Mitternacht endet der Zug mit Kundgebungen und Redebeiträgen vor dem Theater.
Forderung nach mehr Freiräumen für Kultur
Thematisch fordern die Veranstaltenden eine Liberalisierung der Genehmigungen für Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel. Als positive Beispiele werden Bremen und Leipzig genannt. Angesichts des Verlusts an Kulturräumen sehen die Organisatorinnen und Organisatoren niedrigschwellige Angebote im Freien als wichtige Möglichkeit, kulturelle Teilhabe in Gießen zu ermöglichen. Außerdem wird vorgeschlagen, das leerstehende Gebäude „Blumen-Corso“ temporär für kulturelle Zwecke zu nutzen.
Verbesserung der Sicherheit im Nachtleben
Ein weiteres Anliegen ist die Verbesserung der Sicherheit im Nachtleben. Awareness-Teams und Schulungen sollen dazu beitragen, Diskriminierung und Übergriffe zu verhindern. Deutliche Kritik äußern die Initiatorinnen und Initiatoren an den angekündigten Kürzungen an den Hochschulen, die sowohl die Qualität der Lehre als auch die Vielfalt der Studiengänge bedrohten. Studierende seien kein Kostenfaktor, sondern ein zentraler Bestandteil der Zukunft Gießens, so die Veranstaltenden.
Kritik an Kürzungen der Seenotrettung
Auch überregionale Themen werden aufgegriffen: Die Seebrücke Gießen kritisiert die Streichung von Mitteln für private Seenotrettung durch die Bundesregierung und sieht darin eine bewusste Gefährdung von Menschenleben im Mittelmeer. Die Initiative fordert eine klare Haltung für Menschlichkeit und Verantwortung.
Erhalt des Kulturzentrums KiG als Erfolg
Positiv bewerten die Veranstaltenden den Erhalt des Kulturzentrums KiG, der nach längerem Einsatz und in Zusammenarbeit mit Stadt und Landkreis erreicht werden konnte.