GIESSEN (fw). Der Song des Singer-Songwriters „Milleniumkid“ aus Gießen geht derzeit auf Spotify durch die Decke. Weitere folgten. Quasi von null auf hundert schoss sein Track „Unendlichkeit“ in den vergangenen Monaten in den Spotify-Charts nach oben. Aktuell verzeichnet sein New-Wave-Popsong fast 6 Millionen Aufrufe. Die monatlichen Hörer sind auf über 555.000 angewachsen. Diese Entwicklung blieb auch der Musikindustrie nicht verborgen, weshalb gut zwei Dutzend Labels innerhalb weniger Monate bei ihm anklopften. Das war im März. Ende April unterschrieb er bei der Warner Music Group in Berlin.
Was da gerade passiert, kann er selbst noch so gar nicht glauben. Yasin Sert, der sich vor allem aufgrund seines Geburtstags am 01.01.2000 für den Künstlernamen „Milleniumkid“ entschieden hat. Der gebürtige Bad Nauheimer war vor ein paar Jahren zum Studieren nach Gießen gekommen. Doch die Uni hat er aufgrund der neuen Aufgaben jetzt erstmal hinten angestellt: „Ich bin immer noch eingeschrieben, pausiere gerade das aktuelle Semester und möchte erstmal schauen, wie sich das mit der Musik entwickelt“, erzählt er.
Für ihn kam das plötzliche Interesse an seiner Musik sowieso ziemlich unerwartet. Während der Corona-Pandemie tauschte er sich mit anderen Künstlern und Musikern per Videochat aus. Die ersten Beats entstanden und so kam es, dass auch der Song „Unendlichkeit“ irgendwann auf Spotify landete. Zusammen mit JBS Beats, kam dann etwas heraus, was das Gefühl des unendlichen Liebeskummers auf einer ganz besonderen Art und Weise einfängt. Und das kam scheinbar auch gut bei den Hörerinnen und Hörern an: „Ich weiß gar nicht, wieso alle meinen Song so gut finden. Aber vielleicht habe ich einfach den Zahn der Zeit getroffen“, sagt er selbstkritisch über sich selbst“.
Das haben auch die Verantwortlichen aus Berlin erkannt, bei denen er jetzt unter Vertrag steht. Somit kann er sich vorerst voll und ganz auf seine Musik konzentrieren und wird bis Ende des Jahres neue Tracks veröffentlichen. Bis jetzt gab es noch keine Live-Auftritte, was aber bald geändert werden soll. Dafür will er seine Jungs nach Gießen holen und wie er mit Vorfreude sagt: „Erstmal einen Monat lang nur proben“.