Gießens Leihradsystem verzeichnet laut einer Mitteilung der Stadt Gießen von Januar bis Juli 2025 rund 199.000 Fahrten und damit 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders stark stieg die Nutzung durch Einwohnerinnen und Einwohner (+45 Prozent). Zugleich wächst das Stationsnetz, und die E-Lastenräder werden zum Vorlesungsstart am 13. Oktober günstiger. Die Stadt verweist auf die 20-minütige Gratis-Nutzung für Gießenerinnen und Gießener als wichtigen Treiber der Alltagsnutzung.
Der Juli 2025 war laut Stadt der bisher erfolgreichste Monat seit Start des Systems. Neue und besonders gefragte Stationen liegen an der Strandbar, am „Dönerdreieck“ und am „Elefantenklo“. In den vergangenen Wochen kamen Standorte in der Nordstadt (Nordstadtverein und Neuer Friedhof), an der Volkshochschule, an der Margaretenhütte sowie an der Ecke Löbershof/Neustadt hinzu. Ende September startete eine Station an der Ferniestraße im Schiffenberger Tal, zwischen Obi und Rewe. Ganz neu ist die Station an der umgebauten Haltestelle Waldweide in Kleinlinden; Mitte Oktober folgt ein weiterer Standort am Westbad.
Leihradsystem Giessen: Mehr Stationen und günstigere Lastenräder
Zur Qualitätssicherung sollen laut Stadt noch in diesem Jahr 160 ältere Räder ausgemustert und durch Neufahrzeuge ersetzt werden. Damit soll die Zuverlässigkeit des Angebots langfristig steigen.
Für Gießenerinnen und Gießener halbiert sich zum Vorlesungsstart am 13. Oktober der Minutenpreis für E-Lastenräder: Statt 1,50 Euro pro 15 Minuten kostet die Viertelstunde künftig 0,75 Euro. Voraussetzung ist ein mit dem Vorteilspartner „Einwohner*innen der Stadt Gießen“ verknüpftes nextbike-Konto. Die Stadt plant außerdem, im Frühjahr weitere E-Cargo-Bikes ins System aufzunehmen.
Bürgermeister Alexander Wright bewertet die Entwicklung als Bestätigung für die Rolle des Leihradsystems in der Alltagsmobilität und sieht in der Preissenkung einen zusätzlichen Anreiz für Transporte per Rad.
Im praktischen Betrieb zeigt sich jedoch, dass das System noch Schwächen aufweist: Unsere Redaktion hat vergangene Woche selbst ein E-Lastenrad ausgeliehen, dessen Schloss sich nicht mehr öffnen ließ. Über den Support war trotz mehrfacher Versuche niemand erreichbar. In solchen Fällen könnte der Service laut unserer Erfahrung noch verbessert werden, um die Zuverlässigkeit weiter zu erhöhen.