GIESSEN (fw). Roth Energie hat kürzlich die Eröffnung der ersten HVO100 Tankstelle im Gießener Europaviertel bekannt gegeben. Diese Neueröffnung soll den Beginn einer umweltfreundlicheren Kraftstoffoption in der Region markieren und ist Teil eines umfassenderen Plans, HVO100 in den nächsten Wochen an zwölf weiteren Standorten im Tankstellennetz von Roth Energie zu integrieren.
Die neue Zapfsäule in Gießen bietet ab sofort HVO100, einen fortschrittlichen Dieselkraftstoff, der vollständig aus erneuerbaren Rest- und Abfallstoffen gewonnen wird. HVO (Hydriertes Pflanzenöl) ist ein vollsynthetischer Diesel, der durch die Hydrierung von Pflanzenölen oder tierischen Fetten hergestellt wird. Im Vergleich zu herkömmlichem Diesel bietet HVO100 eine CO2 Abgasreduzierung von 80 bis 90% und ist frei von fossilen Inhaltsstoffen.
Ausbau des Angebots und bevorstehende Eröffnungen
Roth Energie beliefert nicht nur die eigenen Tankstellen mit HVO 100, sondern auch Gewerbekunden mit eigenen Tanks oder Hoftankstellen. Diese erweiterte Dienstleistung ermöglicht es Unternehmen, direkt an ihrem Standort auf den umweltschonenden Kraftstoff umzusteigen und so ihre CO2-Bilanz signifikant zu verbessern. Nach der Eröffnung in Frankfurt und Gießen soll HVO100 schrittweise an weiteren 12 Standorten eingeführt werden. Die nächste Tankstelle, die auf HVO100 umgestellt wird, befindet sich in Wetzlar und soll nächste Woche aufgeschaltet werden. Zudem ist geplant, ab Juli HVO100 auch an der neuen Tankstelle in Lich anzubieten. Im Schnitt ist der neue Sprit rund 10 Cent teurer als der herkömmliche Diesel.
HVO100 Diesel: Langfristige Perspektiven und Herausforderungen
Die Forschung und Entwicklung von HVO-Kraftstoffen ist schon länger im Gange. Dennoch sind die Mengen an altem Öl und Fett, die zur Herstellung von HVO100 genutzt werden können, begrenzt. Prof. Ferdinand Dudenhöffer, ein Experte der Automobilwirtschaft, sagte kürzlich in einem Interview gegenüber dem Nachrichtensender WELT: „Es hilft, in die Zukunft zu gehen, aber beim PKW wird es langfristig nach meiner Einschätzung nicht an der Elektromobilität vorbeikommen. […] So viele Pommes können wir gar nicht essen, hilft uns aber, CO2-freier in die Zukunft zu gehen.“
Weiterführende Informationen gibt es hier