GIESSEN (jh). Das Veterinäramt des Landkreises Gießen ruft alle Halterinnen und Halter von Paarhufern zu besonderer Wachsamkeit auf. Grund dafür ist der erste Nachweis der Maul- und Klauenseuche, kurz MKS, in Deutschland seit 1988. Die hoch ansteckende Tierseuche wurde in einer Wasserbüffel-Freilandhaltung in Brandenburg festgestellt. Zwar ist der Landkreis Gießen derzeit nicht betroffen, dennoch wird Vorsicht empfohlen.
Was ist die Maul und Klauenseuche
„Wer Paarhufer wie zum Beispiel Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen oder Kameliden hält, sollte besonders aufmerksam sein. Wenn unklare Erkrankungen oder Todesfälle von Tieren vorkommen, muss das unbedingt tierärztlich abgeklärt werden“, erklärt Christian Zuckermann, Dezernent für Veterinärwesen und Verbraucherschutz. Betroffene Tiere leiden unter schmerzhaften Bläschen im Maul- und Klauenbereich, Fieber, Lahmheit oder einem Rückgang der Milchproduktion bei den milchgebenden Tieren. Besonders gefährdet sind Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Kameliden wie Lamas und Alpakas. Wildtiere können ebenfalls Träger des Virus sein. Für Menschen stellt die Krankheit jedoch keine Gefahr dar.
Veterinäramt bittet um Meldung der Bestandsgrößen
Das Veterinäramt hat bereits 800 Tierhaltungen im Landkreis Gießen informiert. Sie werden gebeten, ihre aktuellen Bestandsgrößen sowie ihre Erreichbarkeiten mitzuteilen. Auch Betriebe, die ihre turnusmäßigen Meldungen bereits abgegeben haben, sollen diese Informationen erneut übermitteln. Schweinehaltungen sind von dieser Abfrage ausgenommen, da die entsprechenden Betriebe bereits Ende letzten Jahres im Zuge der Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest angeschrieben wurden. Dezernent Zuckermann betont, dass die aktuellen Angaben zu den Beständen wichtig seien, um bei einem Ausbruch der Krankheit im Landkreis Gießen schnell reagieren zu können und gezielte Maßnahmen zu ergreifen.
Vorsichtsmaßnahmen für Tierhaltungen
Das Veterinäramt rät dazu, in den kommenden Wochen auf die Teilnahme an Tierausstellungen oder Schauen mit potenziell betroffenen Tierarten zu verzichten. Zudem sollten alle Tierhalterinnen und Tierhalter von gefährdeten Tieren darauf achten den Kontakt mit anderen Paarhufern – insbesondere Wildtieren – zu verhindern. Auch Wanderungen und Touren mit Lamas oder Alpakas werden vorerst nicht mehr stattfinden.
Weitere Informationen zur Maul- und Klauenseuche sind auf den Webseiten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie des hessischen Landwirtschaftsministeriums zu finden.„Wer Paarhufer wie zum Beispiel Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen oder Kameliden hält, sollte besonders aufmerksam sein. Wenn unklare Erkrankungen oder Todesfälle von Tieren vorkommen, muss das unbedingt tierärztlich abgeklärt werden“