LICH (JH). Aus dem Herzen der Natur. Oder besser gesagt: Aus dem Herzen des Sports, haben sich gestern rund 90 Besucherinnen und Besucher im Hardtberggarten der Licher Privatbrauerei versammelt. Dort fand erstmals das Sportstudio Mittelhessen statt. Unter dem Motto „Identifikation über den Sport in der Region – Gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz des Sports in Mittelhessen“ wurde die Vielfalt und Bedeutung des Sports in Mittelhessen gefeiert und diskutiert. Mit dabei waren natürlich auch regionale Sportgrößen.
Sport als verbindendes Element in Mittelhessen
Das Event stand unter dem Motto „Identifikation über den Sport in der Region – Gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz des Sports in Mittelhessen“. In einer entspannten Atmosphäre, die an eine lockere Kneipenrunde erinnerte, trafen sich Sportlerinnen und Sportler, Funktionäre und Interessierte, um über die Bedeutung des Sports für die Region zu sprechen. Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen, betonte in diesem Zusammenhang:
„Das Sportangebot einer Region ist mehr als ein weicher Standortfaktor. Es integriert Menschen, verbindet die Mittelhessen emotional und macht die Region bekannter. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und einem Wettbewerb der Standorte ist das von unschätzbarem Wert.“
Organisiert wurde der Abend vom Verein Mittelhessen e.V., einer der 19 Gesellschaften des Regionalmanagements Mittelhessen. Mit 377 Mitgliedern veranstaltet der Verein jedes Jahr mehrere Events, darunter auch eine Kulturveranstaltung unter dem Motto „Kultur trifft…“. Dieses Jahr lautete das Thema: „Kultur trifft Sport“.
Hochkarätige Gäste aus dem Sport
Zu den Gästen zählten bekannte Namen wie die Olympionikin Lisa Mayer, die in ihrem Alltag Einblicke gewährte. „Spitzensport zu betreiben ist ein großes Invest: Mehrere Stunden Training täglich, Physiotherapie, Mentaltraining und Sportpsychologie, dazu Sponsorentermine und viele Reisen. Aber auch Absicherung spielt eine große Rolle. Gerade wenn man verletzungsbedingt ausfällt, kann die Förderung ausbleiben – und damit eine essentielle Grundlage für den Leistungssport,“ erklärte Mayer.
Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, war ebenfalls vor Ort und trug zu den Diskussionen bei. Moderiert wurde der Abend von Martina Knief, hr-Reporterin, und Jörg Jakob, Chefredakteur des Sportmagazins Kicker.
In der Diskussion wurde auch hervorgehoben, wie wichtig die Zusammenarbeit der Vereine in Mittelhessen ist. Der TV Hüttenberg betonte beispielsweise seine Rolle als Sprungbrett für Talente, die den Schritt in höhere Spielklassen, etwa zur HSG Wetzlar, wagen möchten. Solche Netzwerke tragen zur sportlichen Entwicklung und Identität der Region bei.
Herausforderungen im Fokus
Neben den Erfolgen wurden auch die Herausforderungen thematisiert. Jens Ihle verwies darauf, dass es für eine Region wie Mittelhessen, die keine große Metropolstadt hat, außergewöhnlich sei, Spitzensportlerinnen und -sportler sowie Bundesliga-Angebote zu haben. Doch viele Sportstätten befinden sich in einem schlechten Zustand, und die finanzielle Unterstützung durch Sponsoren ist oft unzureichend. Diese Probleme gefährden nicht nur den Breitensport, sondern auch die Nachwuchsförderung, die auf eine gute Infrastruktur angewiesen ist.
Für alle Beteiligten war klar: Der Abend hat neue Kontakte ermöglicht, Denkanstöße gegeben und einmal mehr gezeigt, wie stark der Sport die Region prägt. Ob das Event eine Wiederholung findet, bleibt abzuwarten.