Prozessbeginn um Aktvistin Ella
Gießen (fw). Es ist Herbst 2020. Aktivistin und Aktivistinnen belagern den Dannenröder Forst in der Nähe von Homberg/Ohm. Sie demonstrieren gegen den Bau der neuen Schnellstraße A49. Polizeibeamten bauen in der Nähe ein Camp auf und bereiten sich auf die Räumung vor. In den darauffolgenden Tagen kommt es teils zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Beamten und den Besetzern.
Speziell ausgebildete Kletterer werden angefordert, um die Menschen von den Bäumen zu holen. Mit dabei: Eine Aktivistin deren Name bis heute nicht bekannt ist. In den Medien und unter den Aktivist:innen wird sie „Ella“ genannt. Gegen sie wird am 17. Januar im Landgericht Gießen der Prozess gemacht. Der Vorwurf: Sie soll Polizeibeamte in großer Höhe getreten haben und hätte so deren Leben aufs Spiel gesetzt. Viele Umwelt- und Klimaorganisationen sehen das jedoch anders.
FFF Gießen: Statement auf Instagram
Die Friday for Future Bewegung Gießen beispielsweise, teilte kürzlich auf ihrem Instagram Kanal mit: „Ella wurde als Exempel ausgesucht, um die Waldschützer:innen Bewegung im Dannenröder Forst zu diskreditieren und das harte Vorgehen der Polizei zu rechtfertigen. Obwohl zahlreiche Videos ihre Unschuld beweisen. Es gab gar keinen Tritt“. Tatsächlich kursiert auf YouTube ein Video, in dem die besagten Szenen von einem Kanal namens „Direct Action“ analysiert wurden. Aus dem Video wird erst einmal ersichtlich, dass die Polizeibeamten gesichert waren. Er zieht Ella heftig an Ihrer Bandschlinge, um sie so vom Baum zu bekommen. Einer der Beamten sagte später aus, dass er aufgrund von fehlender Sicherung Todesangst gehabt hätte. Doch ist dieses Video wirklich der Beweis?
Darüber wird das Landgericht am kommenden Montag urteilen. Ella wurde zu 2 Jahren Haft verurteilt. Fridays for Future Gießen ruft dazu am Prozesstag zu einer Versammlung am Landgericht auf.