LINDEN (JH). Zweites Standbein von „Burger & More“ in Linden. Youssef Mardini ist 2016 nach Deutschland geflohen und hat sich seitdem eine eigene Existenz aufgebaut. Angefangen hat alles in Butzbach, im Jahr 2020. Wir waren vor Ort und haben mit ihm gesprochen.
Mit nur 10.000 € Startkapital hat Youssef Mardini dort sein erstes Geschäft eröffnet und ausgestattet, hat anfangs sogar darin geschlafen. Das kleine Lokal hat Youssef aufgrund der Corona-Pandemie für nur 25 % des tatsächlichen Kaufpreises ergattern können. Seine Familie hielt von seinen Plänen zu Beginn wenig und hat nicht an den großen Erfolg geglaubt.
 Angefangen habe er mit Tk-Ware. Dass er damit keine Kunden gewinnt, hat er schnell gemerkt. Nach drei Monaten und überwiegend schlechten Bewertungen hat er das Konzept umgestellt und arbeitet seither mit frischen regionalen Produkten. Er arbeitet mit lokalen, teils Bio-zertifizierten Bauern zusammen, nimmt ihnen teilweise sogar ihre komplette Kartoffelernte ab und bestellt inzwischen ausgewählte Sorten vor. Der Das freundschaftliche Verhältnis zu den Bauern zieht er dem distanzierten Einkauf im Großhandel vor. Er ist außerdem überzeugt, dass die regionalen Zutaten gesünder sind.
Auch regionale Zutaten müssen nicht teuer sein
Mit den Bauern, die ihn mit Gemüse und Fleisch beliefern, hat er bezüglich der Inflation größere Einkaufsmengen ausgehandelt, die sichern, dass vorherige Einkaufspreise bestehen bleiben können. So kann er die verhältnismäßig günstigen Preise in seinem Restaurant beibehalten.
Seit der Umstellung erfreut er sich an überwiegend positiven Bewertungen und auch auf Social Media bekommt er nette Worte, die er gerne beantwortet. Seine Zielgruppe, so sagt er, sind jetzt nicht mehr nur Leute, die schnell ihren Hunger stillen wollen, sondern Leute, die gesundes Essen schätzen: „Ich kann mit einem guten Gewissen herumlaufen“, sagt er.
Zudem ist bald ein weiteres Restaurant in Gießen geplant. Diesen Sommer nimmt er allerdings erst am Diebsturmfest in Grünberg und an den Golden Oldies in Wettenberg teil. Hierfür baut er aktuell einen ehemaligen UPS-Wagen zu einem Foodtruck um.