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    Nach Nazi-Mottos in Gießen: Abiturjahrgang 2026 bezieht Stellung

    Felix WetzsteinVon Felix Wetzstein20. Mai 20253 Minuten LesezeitAktualisiert20. Mai 2025
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    liebigschule-giessen
    Der 2026er Abijahrgang bezieht nun Stellung. (Foto: Wikimedia / Stefan Flöper)

    GIESSEN (fw). Nach einem Vorfall, der auch überregional für Empörung sorgte und inzwischen auch Polizei und Staatsanwaltschaft beschäftigt, meldet sich der Abiturjahrgang 2026 der Liebigschule Gießen zu Wort. Hintergrund sind antisemitische, rassistische und demokratiefeindliche Vorschläge bei der Wahl eines Abiturmottos. Der Jahrgang distanziert sich nun deutlich – und fordert Konsequenzen.

    Was ursprünglich als kreative Ideensammlung für das Abi-Motto gedacht war, ist eskaliert. Über eine anonyme Onlineplattform, auf der Vorschläge eingereicht und bewertet werden konnten, tauchten innerhalb kürzester Zeit mehrere geschmacklose und extremistische Einträge auf. Besonders entsetzt zeigten sich viele über Vorschläge wie „NSDABI – Verbrennt den Duden“, „Abi macht frei“ oder „Abi Akbar – Explosiv durchs Abi“. Die Wortspiele sind unverkennbar Anspielungen auf die NSDAP, Konzentrationslager und islamfeindliche Narrative.

    Inzwischen ermittelt die Polizei wegen des Anfangsverdachts auf Volksverhetzung. Auch die Staatsanwaltschaft Gießen hat Kenntnis von dem Fall und prüft, ob ein strafrechtlich relevanter Tatbestand vorliegt. Die Schule hat die Meldestelle „Hessen gegen Hetze“ eingeschaltet und die Fachstelle für Demokratieförderung und Extremismusprävention (DEXT) hinzugezogen. Auch mit dem Landesamt für Verfassungsschutz wird über mögliche Präventionsmaßnahmen beraten.

    Jahrgang wehrt sich gegen Pauschalverurteilung

    In einer ausführlichen Stellungnahme, die Gießen Aktuell vorliegt, stellt der Jahrgang klar: Diese Vorschläge stammen nicht aus der Mitte des Jahrgangs, wurden nie zur offiziellen Abstimmung gestellt und widersprechen den Werten der Schülerschaft.

    „Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierungen jeder Art haben an unserer Schule keinen Platz“, heißt es in dem Schreiben. Der Jahrgang bedauert, dass der ursprünglich nur für das Abikomitee gedachte Link zur Vorschlagsplattform weitergeleitet wurde. Dadurch konnten auch Außenstehende oder Einzelpersonen die Plattform missbrauchen – etwa, indem sie bestimmte Vorschläge durch Mehrfachaufrufe künstlich hochvoteten.

    Kritik an der Berichterstattung

    Deutliche Kritik übt der Jahrgang auch an der medialen Darstellung – insbesondere an einem Artikel in der Gießener Allgemeinen Zeitung, der am 17. Mai erschienen ist. Dort sei suggeriert worden, das Motto „NSDABI – Verbrennt den Duden“ sei tatsächlich vom Jahrgang gewählt worden. Dies sei falsch, heißt es in der Stellungnahme. „Weder standen diese Mottos zur Abstimmung noch wurden sie jemals vom Jahrgang beschlossen.“

    Viele Schüler hätten sich sofort für eine Aufarbeitung eingesetzt. Bereits kurz nach Bekanntwerden der Vorschläge wurde die Plattform geschlossen und die Schulleitung informiert. Der gesamte Jahrgang sei zu einer gemeinsamen Versammlung einberufen worden, in der die Schule klar Stellung gegen die Inhalte bezog.

    „Das war kein Scherz“

    Der Jahrgang spart nicht mit deutlichen Worten: „Wir schämen uns für die aus unserem Jahrgang, die solche Vorschläge verfasst haben. Das war weder ein Scherz noch eine ‚unreife Aktion‘.“ Die Schüler betonen, dass sie größtenteils volljährig seien – und dass man in diesem Alter wissen müsse, dass derartige Inhalte absolut inakzeptabel seien.

    Gleichzeitig fordert der Jahrgang Konsequenzen für die Verantwortlichen. „Wir wollen ein Beispiel dafür sein, wie man mit solchen Vorfällen umgehen kann – mit Klarheit, Verantwortung und Haltung.“ Dabei warnt der Jahrgang ausdrücklich vor Verharmlosungen: Zu oft würden in Schulen menschenverachtende Sprüche mit „war doch nicht ernst gemeint“ abgetan. Gerade vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Rechtsrucks dürfe man nicht wegsehen. Auch die Schulleitung hat angekündigt, ihre Arbeit im Bereich der politischen Bildung auszubauen. In Zusammenarbeit mit externen Fachstellen sollen künftig weitere Formate zur Demokratieförderung, Extremismusprävention und Medienkompetenz entwickelt werden. Noch ist unklar, wer genau hinter den Vorschlägen steckt. Die Ermittlungen laufen.

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