SWG senken Strompreise trotz höherem Grundpreis
Gießen. Die Stadtwerke Gießen senken zum 1. Januar 2026 den Stromarbeitspreis in der Grundversorgung auf 30,68 Cent pro Kilowattstunde. Das entspricht einer Reduzierung um 3,75 Cent. Gleichzeitig steigt der jährliche Grundpreis um 28,56 Euro. Beide Preisbestandteile zusammen führen dazu, dass ein Musterhaushalt mit rund 2.000 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr dennoch etwa 46 Euro spart. Möglich wird die Senkung durch günstige Beschaffung sowie sinkende Netzentgelte. Hintergrund ist ein staatlicher Zuschuss von 6,5 Milliarden Euro, der bundesweit an Netzbetreiber ausgezahlt wurde und die Kosten für den Netzbetrieb senkt. „Diese beiden Entwicklungen haben es uns ermöglicht, unsere Strompreise zu senken“, sagt Andreas Hergaß, Kaufmännischer Vorstand der SWG.
Die Anpassung des Grundpreises ist laut Hergaß notwendig, weil die Kosten für Messstellenbetrieb, IT und Personal gestiegen sind. Es handelt sich um die erste Erhöhung des Grundpreises in der Grundversorgung seit 2019. Die SWG prüfen derzeit, in welchen weiteren Stromtarifen ebenfalls Preisreduzierungen möglich sind und informieren die Kundschaft, sobald die Berechnungen abgeschlossen sind.
Beim Erdgas bleiben die Preise über den Jahreswechsel konstant. Zwar entfällt 2026 die Gasspeicherumlage, doch steigen gleichzeitig die Netzentgelte im Mittel um etwa 0,45 Cent pro Kilowattstunde und der CO₂-Preis legt deutlich zu. Dank langfristiger Beschaffung können die SWG diese Kostenfaktoren ausgleichen. „Wir sind froh, dass wir diese beiden stark preistreibenden Faktoren kompensieren und so unseren Kundinnen und Kunden über die ganze Heizperiode hinweg attraktive Gaspreise bieten können“, erklärt Matthias Funk, Technischer Vorstand der SWG.

