GIESSEN (pm). Sie sind klein, borstig und anspruchsvoll: Elf Minischweine wuseln im Stroh – und alle brauchen ein passendes neues Zuhause. Das Veterinäramt des Landkreises Gießen hat die Tiere wegen gravierender Mängel aus einer Haltung fortgenommen. In der Tierklinik der Gießener Justus-Liebig-Universität konnten die Tiere zunächst untersucht, versorgt und kastriert werden. Jetzt wird eine passende Unterbringung für die Schweinchen gesucht.
Minischweine – auch Mini-Pigs genannt – sind gezüchtete kleinwüchsige Schweine, die je nach Rasse bis zu über 60 Kilo schwer werden und eine Rückenhöhe von 60 Zentimetern erreichen können. „Eine Haltung einzelner Tiere ist nicht möglich, schon gar nicht ausschließlich in einer Wohnung“, erklärt Dr. Maike Klein vom Veterinäramt des Landkreises Gießen. Wie ihre großen Artgenossen sind Minischweine soziale Tiere, benötigen eine Gruppe mit fester Sozialstruktur und neben einem geeigneten Stall genügend Auslauf mit Möglichkeit zum Wühlen, Suhlen und Erkunden. Ideal sind Böden mit unterschiedlicher Struktur, darunter auch feste Böden für den Fütterungsplatz und zum Abrieb der Klauen.
Wichtig sei: „Die Minischweine sind nicht einfach Heimtiere. Wer aber Interesse, passenden Platz und idealerweise Kenntnisse in der Haltung hat, kann sich bei uns melden“, sagt Dr. Maike Klein. Gemeinsam wird dann geprüft, ob und für welche Tiere die Unterbringung möglich ist. Auch für Fragen steht das Veterinäramt natürlich zur Verfügung. Dass das Veterinäramt wegen Tierschutzmängeln in allerletzter Konsequenz Tiere fortnimmt, kommt immer wieder vor. „Teilweise, weil immer mehr Tiere aus übermäßiger Zuneigung angeschafft werden, dann aber eine Überforderung eintritt und Tiere nicht mehr angemessen versorgt werden können“, erklärt der zuständige Dezernent Christian Zuckermann.
Wer geeigneten Platz hat und sich für eine Übernahme der Tiere interessiert, erreicht den Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz unter der Rufnummer 0641 9390-6200 und per Mail an [email protected] (pm)